Wenig bekannt und schwer zu finden sind die Überreste der Mühlen von Kazaviti. Einige liegen am oberen Dorfrand etwas außerhalb des Dorfes in der Schlucht. Ein sehr besonderer Ort mit magischer Ausstrahlung.
Nach einer Urkunde der türkischen Verwaltung von 1905 waren zur damaligen Zeit in Kazaviti neun Mühlen in Betrieb.
Die älteren operierten mit gewichtigen, walzenförmigen Mühlsteinen mit denen auf behauenen Steinplatten die Oliven zerquetscht wurden um Öl zu gewinnen. Um Getreideschrot zu Mehl zu verarbeiten, verwendete man waagrecht flach gelegte Platten aus sehr hartem vulkanischen Gestein, die eigens von Inseln weiter im Süden der Ägäis (Psathoura ?) importiert wurden. Es war also kein Zerquetschen der Getreidekörner, sondern Mahlen zwischen zwei Reibeflächen in Kreisbewegung in Gebrauch.
Im Bereich der Mühlenruine in der Schlucht unterhalb des ehemaligen Gartenlandes Prongima sind Zeugnisse beider Arbeitsmethoden erhalten geblieben: Zwei mächtige Steinwalzen aus Granitgestein, eine aus Marmorgestein und eine weitere aus Zement nachgebildet. sowie mehrere Fragmente der Platten aus Porphyrgestein.
Es sei hier erwähnt dass in der archäologischen Zone oberhalb des Ziegenkrals mehrere Bruchstücke dieses sehr harten Gesteins von Handmühlen gefunden werden konnten.
Urkundlich war diese Mühle Eigentum des Athosklosters Esfigmenou – dem auch das Metochi Manola im Dorf gehörte. Dieses wurde bei dem Waldbrand am 10. September bis auf die Grundmauern zerstört, An beiden Gebäuden ist je eine mysteriöse kreisförmige Einritzung im Mauerwerk erhalten geblieben.Wiederum laut Urkunde hat das Kloster die Mühle zusammen mit dem Wasserbecken weiter oberhalb in der Schlucht dem Müller Georgios Emmanouloudi verkauft. Als Geteidemühle war die Anlage bis in die Jahre nach der bulgarischen Besatzung in Betrieb.
Das Wasserstaubecken war über einen Kanal und Weg mit der Mühle verbunden. Die Wassermenge zum Betrieb des Mühlrads reicht jedoch heutzutage nicht mehr aus. Viele Wasserschläuche, illegal verlegt, leiten Wasser oberhalb der Mühle zur Bewässerung von Oliven im Tal ab.
Lage auf Google Maps
Der Waldbrand hat diesen Teil der Schlucht nicht stark beschädigt.
Die Lage der großen Mühle.
Die Mühle ist am einfachsten über das ehemalige Kulturland zu erreichen. Wenn man dem Hauptweg von der Platia bergaufwärts folgt, gelangt man an eine scharfe links Kurve. Kurz danach führt ein kleiner Pfad rechts ab. Diesem über die Terrassen bis zum Waldrand folgen. Hier geht es einen steilen Pfad hinab zur Mühle. Folgt man dem Bachlauf, gelangt man zu einer engen Stelle mit alten Verbauungen.
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