Griechenland Naturschutzgebiet Thassos eine Schlucht mit vielen bedrohten Arten

Der heimliche Grund

Ein verborgenes Naturparadies in der Schlucht unterhalb von Kazaviti. Den meisten Besuchern bleibt dieser traumhafte Fleck Erde verborgen. Früher war hier der Kalkbrennofen von Kazaviti. Kulturterrassen reichten bis an den Bachlauf. Die Bewirtschaftung wurden vor langer Zeit aufgegeben und die Flächen wuchsen langsam wieder zu. Das ganze Gebiet der Schlucht ober- und unterhalb von Kazaviti bildet ein einzigartiges Biotop. Ein Paradies für unzählige Insekten, Reptilien, Amphibien, Kleinsäugetiere und Vogelarten entstand. Viele geschützte Arten finden hier einen Zufluchtsort. Ein offizieller Schutz wäre dringend notwendig. Leider ist von offizieller Seite derzeit nichts zu erwarten. Der Mehrwert von Naturschutzgebieten für die Einheimischen und den Tourismus spielt auf Thassos derzeit keine Rolle. Es ist leider eher vom Gegenteil auszugehen. Immer mehr Flächen werden unwiederbringlich zerstört. Folgenden Generationen wird eine zerstörte Umwelt hinterlassen. Die Krise und das schnelle Geld sind der Motor der Entwicklung.

Folgt man dem Bachlauf von der alten Straße an talabwärts, gelangt man an einen steil abfallenden Engpass. Mächtige Felsen türmen sich auf. Unterhalb dieser Stelle befindet sich der Zusammenlauf des großen und kleinen Bachs. Hier weitet sich die Schlucht und der heimliche Grund beginnt. Eine sehr urtümliche Landschaft mit magischer Atmosphäre.

Magische Fabelwesen

Mächtige, uralte Platanen prägen das Bild. Sie sind Moos bewachsen und verbreitet eine magische Atmosphäre. Große Steinplatten ergänzen das Bild.

Rauschende Bäche im Herbst, Winter und Frühling

Setzen im Herbst die starke Regenfälle ein, füllt sich das Bachbett allmählich wieder mit Wasser. Nebelschwaden ziehen durch die Baumwipfel und machen die Uhrgewalten der Natur sehr spürbar. Das Rauschen des Baches ist im ganzen Ort zu hören. Währen der Sommermonate fällt der Bach trocken. In manchen Jahren ist auch in der kalten Jahreszeit wenig Wasser an der Oberfläche zu sehen. Ein mögliches Indiz des Klimawandels. Auch die Folgen des Waldbrandes dürften spürbare Folgen hinterlassen. Der Wald wurde an einigen Stellen stark zerstört.

Die weiche Winterlandschaft

Im Winter wird die ganze Schlucht oft für viele Tage und manchmal sogar Wochen von einem weißen Mantel aus Schnee überzogen. Eisskulpturen bilden sich an den Wasserfällen. Eine sehr ruhige, friedliche Zeit.

Die traurige Realität

Vandalismus gefährdet große Teile der Schlucht. Alle mit dem Auto erreichbaren Gebiete sind von unkontrolliertem Holzschlag und illegal abgeladenem Müll bedroht.

Die Spuren des Waldbrands am 10. September 2016

Die Schlucht unterhalb von Kazaviti wurde leider sehr stark von dem Feuer zerstört. Die Kiefern auf den angrenzenden Terrassen sind alle verbrannt. Auch die alten Platanen wurden nicht von den Flammen verschont. Die Laubbäume erholen sich wieder und treiben kräftig aus. Die Aufnahmen wurden ein Jahr nach dem Feuer gemacht. Inzwischen hat sich die Vegetation in diesem kleinen Gebiet weiter erholt. Auf den verbrannten Flächen breiten sich viele Pflanzen aus. Das ganze Gebiet ist nun für Vögel, Reptilien und Amphibien noch viel wichtiger als zuvor. Da die Bergflanken zu beiden Seiten der Schlucht abgebrannt sind, ist dies der kleine verbliebene Rückzugbereich. Leider interessiert das nur wenige.