Das Tal von Kazaviti weist viele Stellen einer sehr frühen Besiedlung auf. Wie ein Band ziehen sich die antiken Stätten durch das Tal. Einige sind in alten Karten verzeichnet, finden aber heute keine Erwähnung mehr. Das Vorkommen von Erzen, fruchtbarer Boden, viel Wasser und eine geographisch günstige Lage sind eine ideale Siedlungsgrundlage. Dieser Artikel möchte die einzelnen Stellen benennen und der Öffentlichkeit bekannt machen. Ein archäologisch, wissenschaftlicher Hintergrund besteht nicht. Einige der hier erwähnten Stellen wurden über die Jahre gründlich zerstört oder von antiken Spuren gesäubert.
Byzantinischer Wachturm
Neben der Straße von Prinos nach Kazaviti sind die Fundamente eines alten Wachturms erhalten (GPS: 40°43’50“ N 24°36’6″ E, ungefähr 40.730556, 24.601667 auf Maps). Es handelt sich um einen quadratischen Bau inmitten der heutigen Oliverhaine. Man sagt, der Ursprung ist byzantinisch.
Antike Bauwerke
Etwas unterhalb des Wachturms befindet sich die alte Quelle Anevras, der Aufwallende. Es gibt alte Erzählungen, dass sie unterirdisch mit dem Festland verbunden ist. Im Bereich der Quelle finden sich viele Fragmente antiker Gebäude. Eine antike Säule, rechteckig behauene Steine und viele alte Tonscherben (GPS:40°43’34.9356″ N 24°36’33.2028″ E, Position auf Google Maps). Die Quelle wurde leider vor einigen Jahren von einem Bulldozer stark beschädigt. In diesem Bereich verläuft der alte Weg nach Mikro Kazaviti.
Auf der linken Seite der Straße Richtung Kazaviti standen vor sehr vielen Jahren noch die Überreste einer antiken Anlage. Bis in die 1980’er standen Säulenreste sichtbar oberhalb der Straße. Der Ort ist auf alten Karten eingezeichnet, heute aber schwer zu finden.
Alter Weg mit christlicher Inschrift und antiken Mauerresten.
Kurz vor der ersten scharfen Kurfe Richtung Kazaviti führ ein sehr alter Fußweg am Hang entlang Richtung Kazaviti. Der Zugang liegt auf einem privaten, eingezäunten Grundstück. (GPS 40°43’37“ N 24°36’53“ E) Auf vielen Steinen entlang des Weges sind alte Inschriften zu finden. Die markanteste ist eine christliche Inschrift mit einem Datum. An dieser Stelle wurden Löcher in den Fels geschlagen. Vermutlich die Haltepunkte einer Überdachung. Entlang des Weges finden sich immer wieder Steine mit auffällig geometrischen Formen.
Gräber aus der klassischen griechischen Epoche
Folgt man diesem Weg, gelangt man in ein sehr spannendes Gebiet. Oberhalb eines ehemaligen Ziegenkrals befindet sich ein Sarkophag bestehend aus größeren Bruchstücken (GPS: 40°43’39“ N 24°37’20“ E, ungefähre Lage auf Google Maps). Aus der klassischen griechischen Epoche sind dort drei Personen bestattend und mit Namen am Stein genannt. An der Baustelle des Hotels neben dem Ziegenkral wurde das Bruchstück eines weiteren Sarkophags sichtbar. Das ganze Areal um die Gräber ist übersät mit alten Tonscherben und behauenen Steinen. Handmühlenfragmente aus sehr hartem, importiertem Vulkangestein, Stempel am Hals von Amphoren TASOS (etwa 400 BC) römische Dachziegel (tegula), rechteckige Ziegelsteine. Auf dem relativ steilen Hang oberhalb der Gräber ein Bruchstück einer großen Marmorstatue. (Eine alte Geschichte berichtet von dem Kopf einer alten Statue, der von den Hirten des Ziegenkrals vor langer Zeit als Trittstufe verwendet wurde)
Antike Spuren in Kazaviti
In Kazaviti waren in einigen Häusern alte Reliefs verbaut. Sie wurden vermutlich in der näheren Umgebung gefunden und zu dekorativen Zwecken in die Wand eingebaut. Ähnliche Beispiele finden sich an einem Haus in Limenas (Thassos). In der ehemaligen Schule, vor der Kirche gelegen, war ein Relief mit einem Reiter eingelassen. Dieses wurde vor sehr langer Zeit entwendet. In einer anderen Wand ist das Fragment eines weiteren Reliefs verbaut. Der Tisch ist reich mit Obst und Weintrauben bedeckt. Thassos war in der Antike berühmt für seinen guten Wein. Noch heute zeugen unzählige Weinstampfen von der großen Weinbaugeschichte des Ortes. Neben den Reliefs sind auch sehr schwere, rechteckige Marmorplatten verbaut worden. Auf Grund ihres hohen Gewichts und der damaligen Transportmöglichkeiten wurden sie sicher in der Umgebung gefunden.
An dem Rundweg im oberen Teil des Dorfes befindet sich ein bisher unerforschtes Grab (GPS: 40°43’32“ N 24°37’27“ E, Lage auf Google Maps).
In der Schlucht oberhalb der Straße am Ortseingang finden sich alte Verbauungen für die Bewässerung (GPS: 40°43’21“ N 24°37’32“ E, ungefähre Lage auf Google Maps). Die Schlucht ist an dieser Stelle sehr eng und eignet sich gut zum Wasser stauen. Die Bauweise und das verwendete Material weichen stark von dem sonst vorzufindenden Baustil ab.
Kurz unterhalb des Dorfes, an der alten Straße gelegen, befindet sich ein Bauwek unbekannter Funktion. Für einen Unterschlupf ist es zu klein. Die abgestützte Steinplatte wiegt Tonnen.
Weitere Spuren
Folgt man der ungefestigten Straße oberhalb des ehemaligen Ziegenkrals bis zur einer breiten Feuerschneise, so gelangt man zur Gemarkung Agdari (Lage auf Google Maps). Dort sind Teile einer uralten Wasserleitung zur Bewässerung erhalten geblieben. Über einen Bergsattel gelangt man zum kahlen Bergrücken Velanida. Diese Zone ist sehr reich an Tonscherben und Metallerzadern (Position auf Google Maps). An der höchsten Stelle kommt ständiger kühler Luftzug aus einer Höhlenöffnung.
Die einzelnen Orte lassen sich zu einer „archäologischen Wanderung“ von Prinos nach Kazaviti verbinden.
Detailliertere Informationen zu den einzelnen Orten sind jederzeit willkommen. Hier können Sie Kontakt mit uns aufnehmen.
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